Volksbildungswerk Klarenthal e.V.

Kurs 232/Herbst 2002:
Workshop: Wir erstellen eine Homepage!

Zusammenfassung Doppelstunde 6 (21.10.2002)

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  1. File Transfer zum Server
    Wenn eine Website "fertig" ist (das ist sie eigentlich nie!), muß man/frau sie auf den Webserver übertragen, auf dem der Webmaster vorher Plattenplatz angemietet hat oder aber kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt (meist mit Werbung verbunden!). Dazu wird ein sogenanntes FTP-Programm benötigt. FTP steht für File Transfer Protocol und ist ein TCP/IP basierter Dienst im Internet.
    Solche Programme gibt es als Free-, Share- oder Buyware, also kostenlos, gegen geringe Registrierungsgebühr oder als Kaufprodukt. Zu finden sind solche Programme leicht in den einschlägigen Archiven im Internet, z.B. unter freeware.de oder zdnet.de (Downloadbereich) mit dem Stichwort "FTP".
    In der Praxis bewährt hat sich die in diesem Kurs benutzte WS-FTP Light Edition. Dieses Programm ist kostenlos, in Englisch, sehr umfangreich und dennoch einfach zu bedienen.
    Prinzipiell stellt man nach der Installation eines solchen Programmes einmalig die Einwähldaten des Webspaceproviders ein (von diesem vorgegeben) und aktiviert das Login auf den Webserver. Nach Auswählen der lokalen Dateien wird die Datenübertragung angestossen.
    Achtung: Bilddateien müssen BINÄR (binary) übertragen werden.

    Einige Hinweise:
    • Die Directory- und Datei-Struktur auf dem PC sollte der auf dem Webserver entsprechen. Dann läßt sich anhand des Datumsattributes leicht feststellen, welche Dateien seit dem letzten Dateitransfer verändert wurden und daher übertragen werden müssen.
    • Vor der Übertragung sollten die Dateien auf dem PC mit mindestens zwei Browsern und verschiedenen Bildschirmauflösungen getestet worden sein.
    • Systematisch vorgehen: erst Bilder übertragen, dann die HTML-Dateien.

  2. Bekanntmachen der Website
    Eine Website wird nicht von allein "bekannt" - es bedarf einiger Arbeit, die eigene Domain oder Webseite(n) so im Internet so bekanntzumachen, daß Suchmaschinen sie finden. Daher sollten Sie Ihr Webprojekt bei möglichst vielen Suchdiensten und Verzeichnissen anmelden.
    Wenn Sie das erfolgreich gemacht haben, bekommen Ihre Seiten nach einer Weile (es kann bei manchen Suchmaschinen wegen Überlastung leider sehr lange dauern) Besuch von einem Software-Programm, einem so genannten Robot oder Spider. Dieser folgt allen Links, die er auf der angemeldeten Adresse findet. Alles, was er besucht hat, merkt er sich und speichert die Texte der Seiten in der großen Datenbank der Suchmaschine. Von da an sind Ihre Seiten in dieser Suchmaschine auffindbar. Unter Umständen kommt der Robot von Zeit zu Zeit wieder und erfasst neue und geänderte Daten auf Ihren Seiten.
    Vorsicht: Sollte Ihre Seite mal nicht on-line sein, wenn dieser automatische Besucher vorbeikommt, kann u.U. alles entfernt werden, was bisher in der Suchmaschine von Ihrer Seite gespeichert war. Also: wiederholtes Anmelden (z.B. einmal jährlich) kann nichts schaden.
    Gute Robots beachten dabei nicht nur die Datei robots.txt, sondern auch die Metatags (siehe zweite Stunde). Je aussagekrätiger diese sind UND mit dem Inhalt der Seite übereinstimmen, desto höher wird Ihre Seite bei dieser Suchmaschine eingeordnet ("gerankt") und taucht daher bei Suchanfragen relativ früh auf.
    Einige Suchmaschinen/Kataloge merken sich zudem, wie oft Ihre Seite als Ergebnis einer Recherche genutzt wurde, und passt das Ranking entsprechend an. Allerdings lassen sich nur wenige Suchmaschinen und Robots in die Karten schauen.
    Daneben gibt es auch Web-Verzeichnisse, die redaktionell basiert sind. Melden Sie Ihre Seiten bei einem solchen Verzeichnis an, dann werden die Seiten nach einer Weile von einem (menschlichen !) Redakteur besucht, der darüber entscheidet, ob die Seiten in das Verzeichnis aufgenommen werden.
    In Deutschland sind Anmeldungen ein Muss bei: Diese Liste ist beliebig erweiterbar - Vorschläge willkommen!
    Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von kleineren, spezielleren Suchmaschinen und/oder Verzeichnissen. Und natürlich gibt es eine Suchmaschine für Suchmaschinen:
    http://www.suchlexikon.de/
    Es kann auch sinnvoll sein, Betreiber bekannter anderer Web-Angebote anzuschreiben und höflich anzufragen, ob es dort möglich ist, einen Link auf das eigene Angebot zu setzen.
    Ebenso sind Einträge in Gästebüchern anderer Webseiten manchmal hilfreich - solange sie der Webmaster toleriert!
    Daß Sie Ihre eMails, aber auch Ihre Briefe mit einem Hinweis auf Ihre Site beenden, und Ihre Visitenkarte Ihre URL enthält, setze ich Voraus!

  3. Erfolgskontrolle
    Sollte Ihr Webspace-Provider Sie mit Statistiken versorgen, machen Sie Gebrauch davon! Besonderen Augenmerk sollten Sie auf die Fehlercodes und die Referrer legen (wie wurde meine Seite gefunden ?). Die Qualität der Statistiken ist von Provider zu Provider unterschiedlich und wird zudem von diversen Caches beeinflusst (PC-Cache, Provider-Proxy-Caches). Aber Hinweise geben die Zahlen in jedem Fall!

  4. Linkkontrolle
    Zu Beginn wird Ihr Internet-Projekt noch überschaubar sein. Doch bei größeren Projekten ist eine Überprüfung aller Links (intern und extern!) zeitaufwendig und anstrengend. Doch ein Freewarewerkzeug hilft auch hier: XENU Link Sleuth von Tilman Hausherr http://home.snafu.de/tilman/xenulink.html.
    Einen Beispiel-Report sehen Sie hier.

  5. Zusammenfassende Tipps aus der Praxis

    1. Erstellen Sie ein Konzept: welche Inhalte sollen für welche Zielgruppe in welcher Art und Weise dargestellt werden ?
    2. Verwenden Sie Dateinamen ohne Leerzeichen, mit kleinbuchstaben und nur den Sonderzeichen _ (Unterstrich) und - (Bindestrich), mit den Endungen .htm/.html, .gif, .jpg/.jpeg, .png, .pdf, ggf. Mediafile-Endungen.
    3. Die Verzeichnis- und Dateistruktur auf Ihrem Entwicklungs- und Test-PC entspricht der Struktur auf Ihrem Web-Space-Provider-Server.
    4. Machen Sie Webdateien möglichst nicht größer als 15k.
    5. Führen Sie eine regelmäßige Datensicherung auf Diskette/CD-Rom durch!
    6. Testen Sie Ihre Seiten mit verschiedenen Bildschirmauflösungen (alt: 640x480; am häufigsten wird mit 800x600 und 1024x768 gesurft; weniger oft mit 1280x1024 oder 1600x1200).
      Wenn Ihre Site mit einer bestimmten Auflösung am Besten aussieht, weisen Sie auf der ersten Seite (index.htm) darauf hin!
    7. Testen Sie Ihre Site mit verschiedenen Browsern (IE, Netscape, Opera, ...) und verschiedenen Browserversionen.
      Wenn Sie nur für einen bestimmten Browser entwickeln, weisen Sie auf der ersten Seite darauf hin!
    8. Entwickeln Sie HTML-konform (Tidy). Damit sorgen Sie gleichzeitig für lesbaren HTML-Code (Aktualisierungen!).
    9. Setzen Sie Grafiken und Bilder sinnvoll ein.
    10. Weisen Sie auf übergroße Dateien (Bilder, Dokumente) über einen entsprechenden Link hin.
    11. Lesbarkeit geht über alles!
    12. Sorgen Sie für eine klare und gleichzeitig einfache Navigation!
    13. Verwenden Sie aussagekräftige und zutreffende Texte für Ihre Links!
    14. Halten Sie Ihre Website aktuell. Weisen Sie auf Veränderungen hin (last update:-Fußnote, Update-History-Seite oder News-Seite).
    15. Geben Sie Ihrem Besucher die Möglichkeit zur Rückmeldung/Feedback (Gästebuch, eMail-Kontaktformular, Newsletter, ...).
    16. Erstellen Sie ein Impressum.
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